Heuschnupfen
- Geschrieben am
- Durch Sanus pro Vita
Was ist Heuschnupfen und wie entsteht er?
Welche Möglichkeit gibt es um diese Allergie zu bekämpfen und ist Heuschnupfen heilbar?
Der Frühling ist da und mit ihm der Heuschnupfen
Sobald unsere Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht beginnt für Millionen von Menschen die Zeit des Heuschnupfens, auch Allergische Rhinitis genannt.
Die Nase fängt zu rinnen an, die Augen jucken und immer wiederkehrende Niesattacken begleiten uns
durch unseren Tag. Heuschnupfen gehört zu der Allergie-Art von der bereits 20% der Menschen in den Industrieländern betroffen sind. Die Tendenz ist weiter steigend.
Die ersten Pollen (Frühblüher-Pollen) fliegen bereits seit Februar. Die Hauptsaison des Pollenflugs ist allerdings von April bis August. In dieser Zeit leiden auch die meisten Betroffenen unter den Symptomen. Ganz stark allergische Menschen spüren auch noch die bis Oktober aktiven Spätblüher-Pollen.
Forscher des Zentrums für Allergie und Umwelt (ZAUM) der Technischen Universität in München machen den Klimawandel für die zunehmende Heuschnupfenerkrankung der Bevölkerung verantwortlich. Die stetige Verlängerung der Pollensaison vieler Pflanzen wird durch die wärmeren Temperaturen und die ausbleibenden Winter begünstigt. Auch nicht heimische Pflanzen bekommen so die Möglichkeit, sich in Deutschland auszubreiten. Der deutlich vermehrte Kohlenstoffdioxid-Gehalt in der Luft animiert die Pflanzen zu einer erhöhten Pollenproduktion. Die Luftverschmutzung durch Feinstaub bzw. die Ozonbelastung lassen auf Grund einer chemischen Reaktion die Polleneiweiße sehr viel aggressiver werden.
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Woran erkenne ich Heuschnupfen?
Mit Beginn des Pollenflugs läuft die Nase und die Augen tränen, brennen und jucken. Sowohl das Augenbindegewebe als auch die Nasenschleimhaut sind entzündet und geschwollen, wodurch es zu einer Irritation der Belüftung und des Sekret Flusses kommt. Niesattacken gehören in dieser Zeit zum Alltag. Auch Hautausschläge und Juckreiz am Körper sind keine Seltenheit. In vielen Fällen fühlen sich die Betroffenen träge und müde.
Im schlimmsten Fall kann es bis hin zu schweren Atemstörungen – dem Asthma - kommen.
Wie kommt es zu körperlichen Reaktionen?
Die Ursache der allergischen Reaktionen bei Heuschnupfen ist, dass unser Immunsystem irrtümlicherweise die Pollen als Krankheitserreger erkennt und entsprechend beginnt Antikörper (das s.g. Immunglobulin E) gegen das Allergen zu produzieren und einzusetzen.
Da unser Körper das Immunglobulin E leider nicht abbauen kann, bleibt es als Bestandteil in unserem Körper und wird jährlich neu nachgebildet. Dies ist auch der Grund, weshalb Heuschnupfen so gut wie nicht heilbar ist.
Welche diagnostischen Möglichkeiten stehen zur Verfügung?
Grundsätzlich wird die Diagnose von einem Facharzt - dem Allergologen gestellt.
Als Grundlage dafür dient:
- Pricktest
In diesem werden auf dem Unterarm verschiedene allergenhaltige Lösungen durch Anritzen der Haut aufgebracht, um eine allergische, körperliche Reaktion (Rötungen, Quaddeln) zu provozieren.
- Blutuntersuchung
Diese wird gerne bei Kleinkindern angewandt, da der Pricktest oft starke Hautreaktionen und entsprechenden Juckreiz hervorruft.
- Ausführliche Anamnese
Dabei werden sowohl der Krankheitsverlauf, mit Informationen zu den entsprechenden Symptomen, als auch vergangene Erkrankungen dokumentiert.
- Provokationstest
Bei diesem Test wird unter ärztlicher Aufsicht ein Allergen entweder auf die Nasen-, oder Bronchialschleimhaut oder auf die Bindehaut aufgebracht. Setzt eine allergische Reaktion ein, schwellen die Schleimhäute unmittelbar an und machen die allergischen Symptome schnell sichtbar.
Sowohl der Pricktest als auch der Provokationstest können in seltenen Fällen zu einem Anaphylaktischen Schock führen.
Bei einem Anaphylaktischen Schock kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems, indem unser Körper auf völlig harmlose Allergene extrem starke Reaktionen entwickelt. Das Ausmaß dieser Reaktionen kann innerhalb kürzester Zeit lebensbedrohlich werden da gleichzeitig mehrere Körperregionen (Haut, Lunge, Herzkreislaufsystem usw.) betroffen sein können.
Wie ist der Heuschnupfen heil- bzw. therapierbar?
Die Vermeidungsstrategie ist bei einer Allergie gegen Pollen – Heuschnupfen – wohl nicht durchführbar.
Wir können vielleicht ein paar kleinere Maßnahmen treffen, um den Kontakt mit den festgestellten Allergenen zu reduzieren - aber den Pollenflug stoppen können wir nicht.
Luftreinigungsgeräte und Pollenschutzgitter an den Fenstern verringern ein bisschen die Pollenbelastung innerhalb der eigenen vier Wände.
Um aber wirkungsvoll die Symptome zu bekämpfen, haben wir die Möglichkeit auf Antihistamine und gerade im Bereich der unteren Atemwege auf Kortison Präparate zurückzugreifen. Doch viele Patienten empfinden zwar eine Erleichterung bezüglich ihrer allergischen Belastung, leiden aber dafür unter den Nebenwirkungen, (Gewichtszunahme, Müdigkeit, Schwindelgefühle usw.) die diese Präparate haben. Oft reichen diese Medikamente auch nicht aus, um Schwellungen, Entzündungen und Juckreiz der Nasen- und Augenschleimhäute erfolgreich zu bekämpfen. Hierfür stehen dem Patienten zusätzlich noch spezielle Nasensprays und Augentropfen zur Verfügung.
Um die Medikamente bewusst und rechtzeitig einzunehmen, kann man auf Pollenvorhersagen zugreifen. Mit Hilfe unterschiedlicher Anbieter wird per Mail oder App der genaue Pollenflug mit den entsprechenden Allergenen rechtzeitig vorhergesagt.
Leider bleibt bei dieser Medikation auch die Fehlsteuerung unseres Immunsystems erhalten.
Ein weiterer Therapieansatz ist die Hyposensiblisierung. Bei dieser Behandlung werden dem Betroffenen, mit den entsprechenden Allergenen angereicherte Lösungen, entweder unter die Haut gespritzt, oder über die Mundschleimhaut unterhalb der Zunge verabreicht. Um Erfolg zu haben, zieht sich die Behandlungsdauer über mehrere Jahre hinweg, in denen man konsequent am Ball bleiben muss.
Ziel dieser Behandlung ist die stetige Neuproduktion von Immunglobulin E zu unterbrechen und unseren Abwehrkräften zu vermitteln, dass die Allergene keine Krankheitserreger sind, die bekämpft werden müssen.
Die Hyposensibilsierung muss unter Aufsicht eines Arztes durchgeführt werde, da es immer wieder zu Überreaktionen kommt und ein Anaphylaktischen Schock nicht ausgeschlossen werden kann.
Insofern gibt es immer mehr Mittel und Wege die warme, sonnige Jahreszeit doch noch stress- und symptomfrei genießen zu können.