Tinnitus– Geräusche die sonst keiner hört!
- Geschrieben am
- Durch Sanus pro Vita
Es dröhnt, pfeift, brummt, piepst oder klingelt ununterbrochen im Ohr - doch um uns herum ist es mucksmäuschenstill!
Wahrgenommen werden diese Geräusche nur vom Patienten selbst.
Mit Hilfe verschiedener Therapieformen kann der Tinnitus erfolgreich bekämpft werden.
Tinnitus– Geräusche die sonst keiner hört!
Es dröhnt, pfeift, brummt, piepst oder klingelt ununterbrochen im Ohr - doch um uns herum ist es mucksmäuschenstill!
Eines haben all diese Geräusche der Betroffenen gemeinsam: gehört und wahrgenommen werden sie nur vom Patienten selbst.
Es gibt keine äußere Schallquelle, die für die Geräuschbelästigung verantwortlich ist!
Jeder von uns hat dieses Phänomen eines nervenden Dauertons schon einmal nach einem lauten Konzertbesuch wahrgenommen. Nur bei uns verschwinden diese Geräusche normalerweise auch wieder ganz schnell und folgenlos.
Im Vergleich dazu nistet sich so ein penetrantes Geräusch für Stunden, Tage oder zum Teil auch für Wochen in den Köpfen der Tinnitus-Patienten ein. Diese Menschen kommen, aufgrund der Dauerbeschallung, nicht mehr zur Ruhe, werden unkonzentriert, leiden unter psychischer Belastung und können nachts kaum noch schlafen.
Schätzungsweise leiden rund 1,5 Millionen Menschen bereits unter quälenden Tinnitus-Geräuschen.
Je nachdem wie lange ein Mensch bereits solche Ohrengeräusche wahrnimmt spricht man von einem „akuten“ Tinnitus oder, wenn die störenden Geräusche schon länger als ca. 3 Monaten vorhanden sind, von einem „chronischen“ Zustand.
Die täglichen Anforderungen, Hektik und Schnelllebigkeit, sowie der permanent hohe Leistungsdruck fördern an einem chronischen Tinnitus zu erkranken. Mittlerweile geht man davon aus, dass sich alleine in Deutschland jährlich rund 250.000 Betroffene in einem chronischen Zustand befinden. Der Leidensdruck der Erkrankten ist immens hoch.
Mithilfe langfristiger Therapien können bei rund 30 %, trotz jahrelanger Geräusche, gute Erfolge, bis hin zum kompletten Abklingen des Tinnitus, erzielt werden.
Wichtig ist, dass die Ursachen von Höreinschränkungen schnell und sicher festgestellt und behandelt werden.
Was ist der Verursacher von Tinnitus?
Grundsätzlich können verschiedene Situationen, Belastungen oder Erkrankungen die Tinnitus Symptome auslösen. Der Tinnitus selbst ist aber keine eigenständige Erkrankung, die einen einfach so befallen kann.
Typische Verursacher können sein: Mittelohrentzündungen, Erkältungen, Lärmeinwirkungen, Kopfverletzungen oder Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Multiple Sklerose, Zahnerkrankungen, Depressionen usw..
Die Liste ist sehr lang, weshalb zumeist auch mehrere verursachende Faktoren zusammenkommen. Dies wiederum erschwert den Heilungsprozess und macht immer wieder individualisierte Therapiewege erforderlich.
Welche Tinnitus Symptome gibt es?
Die gehörten Geräusche können ganz unterschiedlicher Art sein und werden leider auch individuell laut und intensiv wahrgenommen. Egal ob es pfeift, rauscht, summt, klingelt, zischt, hämmert oder brummt im Ohr, die Betroffenen nehmen vor allem während der ersten drei Monate - der sogenannten akuten Phase – diese Töne zu jeder Tages- und Nachtzeit als penetrante Ruhestörung wahr. Das eigene Nervenkostüm liegt blank, der Stresspegel steigt und die Geräusche werden lauter. Dies führt bei einigen Betroffenen bis hin zu nicht kontrollierbaren Dauergeräuschen. Insofern ist die Lautstärke und Penetranz sehr stark von der eigenen Tagesform abhängig. Diese Tatsache löst wiederum einen verstärkten Druck auf die Betroffenen aus – der Teufelskreis beginnt.
Ab wann macht es Sinn mit meinen wahrgenommen Geräuschen einen Arzt aufzusuchen?
Die meisten HNO Ärzte haben sich bereits auf Tinnitus Beschwerden spezialisiert und sind in der Regel sehr stark daran interessiert, frühzeitig nach der Ursache zu forschen um dann schnellstmöglich mit einer Therapie zu beginnen, damit ein chronischer Leidensweg verhindert wird.
Aus diesem Grund empfiehlt es sich, umgehend einen Facharzt zu konsultieren, wenn ein Ohrengeräusch länger als 24 Stunden anhält.
Um diesen Kreislauf erfolgreich zu durchbrechen, wird mithilfe der ärztlichen Diagnose der Leidensdruck des Tinnitus-Patienten in 4 Schweregrade eingeteilt.
- 1. Grad: Die Geräusche werden zwar unterschwellig wahrgenommen aber sind bedeutungslos.
- 2. Grad: In Stress-Situationen schwellen die Ohrgeräusche an und werden als störend und nervend wahrgenommen.
- 3. Grad: Der gehörte Geräuschpegel beeinträchtigt bereits den Alltag der Betroffenen. Die Gedanken kreisen nur noch um diese Symptome, selbst dann, wenn sie gerade mal nicht vernommen werden.
- 4. Grad: Die Töne werden permanent wahrgenommen und haben bereits psychische und körperliche Folgen, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Angstzustände. Diese Dauerbelastung kann bis hin zu Depressionen und Suizidgedanken führen.
Dabei kommen sowohl spezielle Medikamenten, als auch eigens dafür hergestellte Hörgeräte oder Rauscher zum Einsatz.
Grundlegend ist dabei allerdings sehr wichtig, dass der Patient sich selbst darüber bewusstwird, wie Tinnitus überhaupt entsteht und dass es unumgänglich ist, die eigene Lebensweise im Positiven zu verändern.
Bei diesem Entwicklungsprozess wird er engmaschig, von eigens dafür eingerichteten Tinnitus-Sprechstunden, Psychosomatischen-Tinnitus-Kliniken und/oder Selbsthilfegruppen begleitet und unterstützt.